Blogs – nur eine digitale Kanzel?

Lautsprecher auf oranger Wand by Oleg Laptev

Bloggen sei wie Predigt schreiben, schrieb ein Pastor vor einiger Zeit. „Nur eben anders“. Dialogischer, öffentlicher, vielleicht sogar noch persönlicher. Die ersten Blogs der 1990er begannen als öffentliche Online-Tagebücher. Längst sind Video-Blogs (kurz: Vlogs) und Podcasts (Audio-Blogs) dazugekommen und fast jedes Thema – vom Reise-, Mode-, Koch-, Technik-, oder Elternblog – wird bedient.

Wie divers und differenziert die christliche Bloglandschaft ist, zeigt ein Blick in das Verzeichnis für deutschsprachige christliche Blogs und Podcasts: Theoradar.de. Über 470 Blogs und Podcasts sind dort aktuell gelistet, aus den Social-Media-Interaktionen der Artikel ermitteln die Macher Fabian Maysenhölder und Tobias Sauer wöchentlich die Toplisten. Ein guter Gradmesser dafür, was die Netzgemeinde bewegt, was trendet.

Theologie auf Blogs sei häufig implizit, dynamisch, fragmentiert, fokussiert und aktuell
, so Maysenhölder beim ersten evangelischen Blogger*innen-Treffen in diesem Spätsommer in Köln.

Während die katholische Blogözese inhaltlich stärker aufeinander Bezug nehme, seien auf evangelischer Seite die mehrheitlich bloggenden Pfarrer und Theologen (ohne*!), mehr Hauptamtliche als Privatpersonen, nur lose miteinander verbunden. Vielleicht doch nur eine digitale Kanzel? Vor allem viel Potenzial, sich persönlich, auf Augenhöhe, mit Laien und Experten über theologische Fragen auszutauschen, zu diskutieren. Denn was Menschen rund um Kirche und Glauben bewegt, reflektiert die Blogosphäre direkt und meist tagesaktuell.

theoradar.detheopop.de/bloggen-theologie-thesen

Quelle: Portal. Das Magazin für Haupt- und Ehrenamtliche im Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost (November 2018)

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