#deletefacebook – oder alles wie immer?

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‚Haben wir’s doch gewusst!‘, war eine häufige Reaktion, als im März 2018 der Cambridge-Analytica-Skandal bei Facebook ans Licht kam.

Allein über 300.000 deutsche Facebook-NutzerInnen sollen von der unbefugten Weitergabe ihrer privaten Daten an Dritte betroffen sein. Schnell machte der Hashtag #deletefacebook die Runde.

Prominente verkündeten die Löschung ihres Facebook-Accounts, Unternehmen stoppten ihre Werbeausgaben auf der Plattform. Spontane Überreaktionen oder eine nachhaltige Verhaltensänderung?

Sollten wir als Kirche, als Gemeinde, als erkennbar kirchliche Personen unsere Accounts also jetzt löschen, um ein Zeichen zu setzen? Die EKHN z.B. bekannte sich schnell zur weiteren Social Media-Nutzung, um „(…) weiter den Kontakt zu den Mitgliedern (zu) pflegen“. Soviel ist klar, das Vertrauen in das Netzwerk hat massiv gelitten. Dennoch war es für viele auch ein Skandal mit Ansage. Was hat sich also verändert, wenn die Nutzerzahlen von Facebook seitdem nahezu stabil sind? Lediglich zwei Prozent verzichten seitdem ganz darauf (ARD-Deutschlandtrend, 4/2018). Zu verankert ist das Netzwerk im Kommunikationsalltag vieler Menschen, dass der Schritt „raus“ kaum mehr gelingt. Doch die Verantwortung dafür, was und wieviel wir mit dem Datenriesen teilen, lag schon VOR dem Skandal bei uns selbst. Am Ende hat es uns schmerzlich an das Gebot der Datensparsamkeit im Internet erinnert und, dass wir es hätten wissen können.

Am 24. Mai tritt die EKD-DSG in Kraft: https://datenschutz.ekd.de/datenschutzrecht/ekd/

Quelle: Portal. Das Magazin für Haupt- und Ehrenamtliche im Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost (Juni 2018)

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